Lagerhaltung
Auto-ID sichert die Datenqualität
Laut einer Umfrage Anfang 2021 nutzen nur sehr wenige Lebensmittelhersteller spezielle Software für die Verwaltung ihrer Lieferketten. Als Grund wurde unter anderem eine schlechte Datenqualität genannt. Um eine gleichbleibende hohe Datenqualität zu erreichen, sollten Hersteller die Datenerfassung in der Logistik automatisieren. Mit relativ geringem Aufwand schafft Auto-ID eine gleichbleibend starke Informationslage. Die Produktkennzeichnung aus der Produktion ermöglicht eine exakte Übersicht der Bestände. In Logistikabteilungen fließen Daten aus Landwirtschaft, Produktion, Transport und Handel zusammen und werden zwischen diesen Stationen ausgetauscht.
Forderungen des Handels
Chaotische Lagerhaltung
Behältermanagement
Schwachstellen schnell ausfindig machen
Forderungen des Handels
Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) übernimmt Logistikaufgaben zunehmend selbst. Hersteller beliefern daher meist keine Filialen oder regionalen Verteilzentren, sondern eines von ca. 140 Zentrallagern in Deutschland.
Außerdem verlangt der Handel eng getaktete Lieferungen, um die eigenen Lagerzeiten so gering wie möglich zu halten.
Hersteller müssen also die verbliebenen Lagerhaltungs-Aufgaben so effektiv wie möglich gestalten, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Ob Unternehmen den Anforderungen der Handelsketten gerecht werden, entscheidet über deren Erfolg oder Misserfolg in der Branche.
Chaotische Lagerhaltung
Ein Verfahren zur Effizienzsteigerung im Lager ist die sogenannte chaotische Lagerhaltung – es gibt keine festen Lagerplätze mehr für jeden Artikel, sondern Artikel werden eingelagert, wo gerade Platz ist, und bewegen sich ständig durch das Lager.
Das gelingt nur mit Unterstützung einer leistungsfähigen Software, die Positionsänderungen dokumentiert. Die Dokumentation einer Standortveränderung muss automatisch erfolgen. Dafür gibt es verschiedene erprobte Auto-ID-Lösungen, beispielsweise Barcodes oder RFID-Tags, die in Paletten oder Behälter integriert sind. Der Scan wird dann z.B. von einem im Staplerfahrzeug integrierten Lesegerät durchgeführt.
Behältermanagement
In Teilen der Lebensmittelbranche, vor allem bei Getränkeherstellern, bewegen sich auch die relativ teuren Behälter durch die Supply Chain und müssen möglichst häufig wiederverwendet werden. Eine Brauerei hat z.B. Bierkästen und Fässer im Umlauf.
Hier lohnt sich eine Behälterverwaltung mit Auto-ID.
Die Nachrüstung von Kästen und Fässern mit RFID-Tags ist günstig und unkompliziert. Wenn jedes Objekt eindeutig identifizierbar ist, können Faktoren ermittelt werden wie: Umlaufzeit, Lebensdauer, erfolgte Reinigungen… Eine genaue Dokumentation des aktuellen Bestands ist gewährleistet, es werden nicht mehr fälschlicherweise zu viele Behälter neu gekauft. Auch kann ermittelt werden, ob bestimmte Kunden die Behälter besonders häufig beschädigen.
Schwachstellen schnell ausfindig machen
RFID-Sensoren überwachen auch in der Lagerhaltung die Eigenschaften der Lebensmittel. Die Kühlkette wird lückenlos überwacht, Gas-Sensoren schlagen Alarm, wenn Obst oder Gemüse beginnen zu verderben. Verdorbene Ware wird schnellstmöglich aus der Lieferkette entfernt und nicht unnötig weitertransportiert.
Im Fall einer Rückrufaktion ist eine gute Datenlage hilfreich, um Artikel genau rückverfolgen zu können. So kann die Fehlerquelle oder der Ursprung der Kontamination schnell ermittelt werden, die Rückrufaktion muss nicht länger oder umfassender ausfallen als nötig.